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Altes Schulhaus Schweigen
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Gudrun Zoller und ihr >Kunstraum>
Altes Schulhaus Schweigen

Das Alte Schulhaus in Schweigen wird neue Adresse für Kunst und Kultur. Das Gebäude in der Hauptstraße 20 mit angrenzendem öffent- lichen Gemeinde-Park ist für die neue Besitzerin Gudrun Zoller "wie geschaffen" für ein Kunstzentrum.

Im Juni 2011 bietet der neue "Kunstraum Altes Schulhaus" den ersten Holz- und Steinbildhauer-Workshop Schlag auf Schlag" an, aus dessen Exponaten ein Skulpturengarten im Park entstehen soll. Im Juli lockt ein Bildhauer-Workshop für Kinder.

Das geschichtsträchtige Haus mit grünem Ambiente und imposantem Blauglockenbaum habe sie "sofort inspiriert, ja regelrecht angesprungen", erzählt die neue Besitzerin des Anwesens. Im Herbst 2010 bezog sie ihr neues Domizil, das sie ein Jahr zuvor erwarb. Gerade die 3,5 Meter hohen Wände und geräumigen Schulsäle seien für Ausstellungen und Seminare prädestiniert, schwärmt Gudrun Zoller von ihrem künftigen grenzüberschreitenden Multifunktionsraum im Erdgeschoß. Die ehemaligen Lehrerwohnungen will sie vermieten. Zoller, die zuletzt fast zwei Jahrzehnte im elsässischen Stundwiller bei Seebach lebte und zahlreiche deutsch-französische Ausstellungen organisierte, ist vielen in der Region durch die künstlerische Ausgestaltung der Bahnhaltepunkte "Lavendel-Linie" bekannt. So entstanden auch die guten Kontakte in die Südpfalz und reifte in ihr der Wunsch nach einer festen Bleibe im Viehstrich.

Die gebürtige Baden-Württembergerin, früher Referentin für Schulkunst am Landesinstitut in Stuttgart und langjährige stellvertretende Leiterin der Landesakademie für Lehrerfortbildung in Bad Rotenfels ist auch erfahrene und gut vernetzte Organisatorin von Sommerakademien und Skulpturengärten. Es verwundert daher nicht, dass die ausgebildete Realschullehrerin, Kunstmanagerin und heutige Pensionärin, die voller Leidenschaft und Esprit ist, ein sicheres Gespür fürs künstlerisch Machbare hat. Und dass sie an der Geschichte ihres (Schul)Hauses interessiert ist. Dies wurde 1894 erbaut, im Zweiten Weltkrieg bis auf die Grundmauern zerstört und 1952 neu errichtet. Kurzzeitig war dort zuvor auch das Gemeindebüro untergebracht und diente der Keller als "öffentliche Badeanlage". Ab 1952 gab es wieder regulären Unterricht, ab 1965 wurden beide Volksschulen in Schweigen und Rechtenbach als Verbandsschule weitergeführt. Beengte Verhältnisse in den Folgejahren und die Schulneuordnungen führten in den 1970er Jahren zu Umstrukturierungen, die Schüler wurden Dörrenbach und Bergzabern zugeordnet, mit dem Schuljahr 78/79 endete die Schulgeschichte in Schweigen. Von 1982 bis 2008 logierte in dem Alten Schulhaus auch der Sängerbund Schweigen, der dort in Eigenleistung sein "Sängerheim" errichtete. Das von der Ortsgemeinde zunächst vermietete, dann verkaufte Gebäude, erwarb Gudrun Zoller vor zwei Jahren von Vorbesitzer Neumüller, der auch den einst öffentlichen Gehweg begrenzte. Im selben Jahr vereinbarte sie mit der Ortsgemeinde die Mitbenutzung des angrenzenden gemeindeeigenen Schulparks.

Dort soll nun ein "Skulpturengarten" aus Holz- und Steinobjekten in wechselnden Ausstellungen entstehen und die in Workshops entstandenen Exponate für jeweils sechs Monate der Ortsgemeinde überlassen werden. Die Freilicht-Werkstatt dieses ersten Holz- und Steinbildhauer-Workshops "Schlag auf Schlag" - vom 19. bis 24. Juni 2011 - ist der idyllische Innenhof des "Kunstraums Altes Schulhaus". "Die Skulpturen können planvoll nach Studien, oder intuitiv Schlag auf Schlag aus der vorgefundenen Form entwickelt werden", informiert Gudrun Zoller. Jeder der maximal zehn Teilnehmer wird individuell betreut, erwünscht ist Offenheit für Neues, Energie, Ausdauer und Vertrauen ins eigene Tun. Geleitet wird der Kurs von Bildhauer und Kunsterzieher Raimund Ilg, Kunstakademie Stuttgart. Vom 25. bis 27.Juli 2011 gibt es einen "Bildhauer-Workshop für Kinder in den Sommerferien" mit den Themen "Verrückte Vögel" (Leitung Kassandra Becker, Künstlerin, Karlsruhe) sowie "Maskenbau" (geleitet von Susanne Wadle und Jan Tepel, Kunstlehrer und Künstler, Landau).

Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzer Tageblatt - Ausgabe Weinstraße
Ausgabe: Nr.118
Datum: Samstag, den 21. Mai 2011
Seite: Nr.27
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