Liebe Besucherinnen und Besucher, liebe Kunstfreunde,
seit 26. April stehen im Gemeindepark 14 Kunstwerke von sechs Bildhauer*innen,
die es zu entdecken gilt. Wir wollen Ihnen jede Woche eine Künstlerin,
einen Künstler näher vorstellen und Ihren Spaziergang durch den Park mit
einigen Informationen begleiten - heute mit dem Porträt und einem Interview von Petra Roquette.
Die „Rote Zora“ der Bildhauerin Petra Roquette: Mit wilder roter Mähne und ausdrucksvoller Mimik thront ihr Kopf auf einem hohen Balken. Die organische, fast körperlich anmutende Bewegung des Holzes in Kombination mit dem modellierten, in Beton gegossenen markanten Kopf und Fuß, bringen einen spannenden Kontrast zwischen zwei ganz unterschiedlichen Materialien hervor: Der kalte, harte künstliche Stein und das warme, weiche, natürliche Holz. Sie verbinden sich zu einer harmonischen Allianz, bodenständig, geerdet, in sich ruhend und lebendig zugleich.
„Unerschöpflicher Ideenschatz für meine Arbeiten sind Baumstämme.
Jahrzehntelang gewachsen,
durch Bodenbeschaffenheit, Umwelteinflüsse, Wind und Wetter geformt begegnen mir diese,
oft schon skurril, mit fast menschlich anmutender Physiognomie.
Zu Beginn lasse ich den Baum, seine Struktur, seine Geschichte und seine innere
Ausdruckskraft auf mich wirken. Spontan und ohne lange Vorausplanung beginne ich
dann am ganzen Stamm, oder an bereits verwitterten Fragmenten – mal feinfühlig
und im Detail mit Klüpfel und Eisen, mal impulsiv und großzügiger mit der Kettensäge.
Mein Ziel: Ein Arbeiten mit dem Holz und nicht dagegen.
Naturgegebene Farb- und Wachstumsstrukturen, Risse und Astlöcher offenbaren mir
die dem einzelnen Baum inne liegende, durch die Natur schon vorgegebene Form und Bewegung.
Sie gilt es zu finden, herauszuarbeiten und zu betonen. Manche von Wind und Wetter geprägten,
verkrümmte Balken erzählen bereits so viel, dass sie in ihrer Form kaum noch bearbeitet werden brauchen“.
Petra Roquette absolvierte eine Ausbildung zur Holzbildhauerin an der Berufsfachschule für Holzschnitzer
und Schreiner in Berchtesgaden und ist seit 2003 freischaffend in Maximiliansau tätig.
Kontakt: www.petraroquette.de
Anlässlich des Projekts „Kunstparcours“ sind weitere Arbeiten von Petra Roquette im Weingut Bernd Grimm zu sehen. www.weingut-grimm.de